Portraits gegen das Vergessen: AGH-Schüler*innen besuchen die Fotoausstellung an der JRS

„Gegen das Vergessen“ – unter diesem Motto steht ein Projekt des italienisch-deutschen Filmemachers und Fotografen Luigi Toscano, das bis vor kurzem an der Jerg-Ratgeb-Realschule (JRS) zu sehen war. Die Klassen 9b und 9c haben sie besucht.

„Gegen das Vergessen“ – unter diesem Motto steht ein Projekt des italienisch-deutschen Filmemachers und Fotografen Luigi Toscano, das bis vor kurzem an der Jerg-Ratgeb-Realschule (JRS) zu sehen war. Es besteht aus großformatigen Portraits von Holocaust-Überlegenden, die auf Leinwänden abgedruckt und an verschiedenen Stellen des Schulgeländes aufgestellt waren. In den Fokus der Aufmerksamkeit gelangte die Ausstellung in Herrenberg leider nicht nur aufgrund ihrer Aussagekraft, sondern auch weil ein Jugendlicher einige der Portraits mit Hakenkreuzen und Hitlerschnurrbärten geschändet hatte.

Umso wichtiger war es Geschichtslehrer Dr. Ismail Yavuzcan vom Andreae-Gymnasium (AGH) mit seinen Schüler*innen aus den Klassen 9b und 9c, dem Vergessen vorzubeugen und die Jugendlichen für den leider immer noch bestehenden Antisemitismus zu sensibilisieren. Mit insgesamt 53 Schüler*innen besuchte er die Ausstellung, durch die von Zehntklässler*innen der JRS geführt wurde. Die beiden Klassen des AGH zeigten sich nachhaltig beeindruckt, was möglicherweise mit daran lag, dass sie von nahezu Gleichaltrigen begleitet und auf Augenhöhe informiert wurden. In der anschließenden Reflexion über den Ausstellungsbesuch unterstrichen die Schüler*innen, dass man gerade an den konkreten Beispielen individueller Überlebender die Gräueltaten des NS-Regimes besonders eindringlich nachvollziehen kann.

Auch wenn die Ausstellung nun beendet ist und an andere Aussteller übergeht, bleibt die Hoffnung, dass sie eine Vielzahl junger Menschen erreicht und ein tiefes Verständnis dafür geschaffen hat, dass wir alle, auch die jüngere Generation, unseren Teil dazu beitragen müssen, dass „nie wieder“ kein leeres Versprechen bleibt.