„AGH – Ich bin da!“ Dieser durch Body-Percussion unterstützte Vers schallte in den Wochen der AGH-Rallye für Viertklässler unzählige Male aus der Musikstation, die den Startpunkt des Parcours rund ums Schulhaus bildete. Da aufgrund des herrschenden Lockdowns der sonst um diese Jahreszeit übliche Tag der offenen Tür entfallen musste, hatte sich die stellvertretende Schulleiterin des Andreae-Gymnasiums Herrenberg, Judith Bentele, die AGH-Rallye einfallen lassen.
Über 100 Kinder nahmen das Angebot dieser Schulführung der besonderen Art an. Sie staunten über naturwissenschaftliche Phänomene, lernten die Vorteile des Bili-Zugs und russische Schriftzeichen kennen, setzten ein Landkartenpuzzle zusammen, rätselten mit einem französischen Maskottchen, entdeckten die zahlreichen Arbeitsgemeinschaften und bewunderten die Hasen im Gehege sowie die Exponate der Biologie-Sammlung.
„Ich bin noch ein zweites Mal gekommen“, erzählt Leonie, „es gab so viel zu sehen, da habe ich mehr Zeit gebraucht.“ Der neunjährige Alexander kommt direkt von der NWT-Station. „Das ist cool, ich habe mir eine Regenbogenkerze gebaut. Wenn ich die Batterie zwischen die Drähte lege, leuchtet es!“ Mit strahlenden Augen steht er neben seiner Schwester, die an der Sportstation den Hula-Hoop-Reifen kreisen lässt.
Solche Erinnerungen sind es, die Judith Bentele strahlen lassen. „Die Rallye lief super, sie wurde sehr gut angenommen.“, bestätigt Bentele. Gemeinsam mit Abteilungsleiterin Diane Hertle-Kraus und Schulsozialarbeiterin Anne Raff hat sie die Rallye geplant und gemeinsam mit dem Kollegium aufgebaut. „Dieses Projekt konnte nur gelingen, weil die ganze Schulgemeinschaft aktiv dabei war. In erster Linie haben natürlich die Lehrerinnen und Lehrer Stationen geplant und Fenster geschmückt. Aber auch Eltern, der Förderverein efa und die SMV gestalteten Informationsfenster und eine Station. Es ist einfach schön zu sehen, wie am AGH Schulgemeinschaft funktioniert und alle gemeinsam mit anpacken.“, so Bentele.
Nun ist die Rallye vorbei und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer warten gespannt auf ihre Preise. Diese werden jetzt – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – mit dem Fahrrad in die verschiedenen Stadtteile transportiert. Dagmar Weber, Lehrerin am AGH, trägt die Post aus. „Durch den Online-Unterricht sitzt man so viel vor dem Computer. Da tut es gut, sich zu bewegen. Außerdem bin ich dadurch schon mit mehreren Kindern persönlich ins Gespräch gekommen – sie erzählen noch immer begeistert von den Erfahrungen bei der Rallye.“
Natürlich ging es bei der Rallye in erster Linie darum, den Viertklässlern die schulischen und außerschulischen Angebote des AGH schmackhaft zu machen, berichtet Bentele. Allerdings sei es in Zeiten von Corona auch einfach schön gewesen, ein kleines Programm für Kinder auf die Beine zu stellen, das sie an der frischen Luft mit ihren Familien genießen konnten. Allein wegen der fröhlichen Kinderstimmen rund ums Haus während der drei Wochen habe sich der Aufwand gelohnt. Und selbst diejenigen, die sich letzten Endes für eine andere Schule entscheiden, werden sich vielleicht trotzdem gerne an den Nachmittag rund ums AGH erinnern, die Schule mit den Hasen und der Regenbogenkerze. Oder einfach an eine abwechslungsreiche Rallye mit vielen spannenden Rätseln und Informationen.