Herrenberg, Juli 2020
Abiturienten des Grundkurses BK präsentieren Abschlussprojekt
Was ist das Universum? Wie groß ist es und welche Rolle spielt jeder einzelne von uns darin? Die Abiturienten des Andreae-Gymnasiums Herrenberg befassen sich mit diesen und anderen Fragen in ihrem Abschlussprojekt „Universum“.
Fernseher, Farben, Filme, Fotos… das Universum kann nicht mit einem einfachen Kunstwerk erklärt werden.
Die Aula des Andreae-Gymnasium Herrenbergs ist mit Absperrband getrennt. Überall sieht man Farben, Lichter, Filme und sogar eine Dia-Show. Die Schüler der BK-Grundkurse der Jahrgangsstufe 2 arbeiten seit Monaten in Kleingruppen an Projekten zum übergeordneten Thema „Universum“. Obwohl das Projekt von der Corona-Krise unterbrochen wurde, sind die jungen Künstler in ihren letzten Zügen der Fertigstellung des Projekts. Dabei unterstützt sie ihr Lehrer Mitja Hoogerbeets, Kunstlehrer am AGH, tatkräftig.
Zum Universum gehören die unterschiedlichsten Dinge, weshalb die Projekte oft zusammenhanglos scheinen. Jedoch zeigt das Gesamtbild, wie jede einzelne Komponente eine wichtige Rolle spielt. Manche Kunstwerke benötigten besondere Materialien wie z. B. alte Fernseher, einen Dia-Projektor, einen Ventilator oder ein Schaufensterpuppen-Bein. Insgesamt sind es knapp 20 kleine Projekte, welche mit unterschiedlich viel Aufwand verbunden waren. Besonders herausstechend sind die aus Materialien wie Watte, Kleiderbügeln, buntem Plastik und Papier hergestellten Planeten, welche in bunten Farben leuchten. Außerdem eine riesige Diskokugel, die beim Anleuchten in unendlich vielen kleinen Lichtern reflektiert oder ein altes Klavier. Ein Kunstwerk, das aus einem beweglichen Puppenbein besteht, mit Farbe gefüllt ist, die aus dem Zeh herausfließt. Es ist als Pendel angelegt und malt somit einen „Fußabdruck“. Des Weiteren bis zu zehn ‚alte‘ Fernseher, welche Techno-Musik und optische Täuschungen widergeben. Ein Fernseher, der einen Film zur Geschichte der Raumfahrt zeigt oder eine Dia-Show mit Bildern, Zitaten und Fakten, die von einem Voice-Over erklärt werden und vieles mehr.
Die Schülerinnen und Schüler achteten beim Erstellen der Projekte darauf, ihren Mehrwert zu verkörpern. Oft geht es um Nachhaltigkeit, Klimawandel und Phänomene der Erde und des Sonnensystems. Die Projektgruppen achteten dabei stets auf Recycling von Holz, Plastik und Stoffen und brachten ihr Thema kreativ zum Vorschein. Wenn eine Beschreibung des Projektes angelegt ist, wurde diese ebenso kreativ gestaltet, z. B. in Form eines Gedichts. Das Projekt „Universum“ des AGHs verbindet Neues mit Altem. Alte Fernseher oder ein Dia-Projektor zeigen, wie wichtig es ist, in unserer heutigen hochtechnologisierten Gesellschaft, die Vergangenheit zu ehren und sich an simplere Zeiten zu erinnern. Neue, gar futuristische Projekte, wie die Planeten, welche an die tatsächlichen Formen der neun Planeten des Sonnensystems erinnern, sich jedoch davon abspalten, zeigen eine moderne Weltanschauung. Chemische Projekte verkörpern Fortschritte in der Wissenschaft und Recycling macht auf das Lebensgefühl der jungen Generationen unseres Jahrzehnts aufmerksam: Wiederverwertung ist nicht nur angesagt, sondern auch cool.
„Universum“ heißt Vielfalt: Altes und Neues. Gut und Böse. Schön und hässlich. Glück und Trauer. Wir sind so klein und das Universum ist unendlich groß. Wie kann man so etwas darstellen? Die Abiturienten wagten sich auf einen Erklärungsansatz und sagen ihrem zwölfjährigen Schulleben damit tschüss und danke!
Von Ceyda Demircan