Wenn auf der Bühne ein Eisbär tanzt und singt, wenn ein Oberbürgermeister mit Hilfe unsichtbarer Karten verzaubert wird und wenn einer Schulleiterin ein bisschen die Worte fehlen, dann weiß man: Dies ist kein Tag wie jeder andere. Und so war der 26. Oktober dann auch ein durchweg außergewöhnlicher Tag, denn an diesem Tag feierte Frau Bentele mit ca. 180 geladenen Gästen in der in Schulfarben dekorierten Mensa und später mit der ganzen Schulgemeinschaft in der Aula des AGH ihre Einsetzung als Schulleiterin – oder besser gesagt: Frau Bentele WURDE gefeiert. (Der Gäubote berichtete am 28.20. in seinem Artikel „Begrüßung nach 175 Tagen auf dem Chefsessel“.)
Unsere Schulreferentin Frau Siefert vom Regierungspräsidium Stuttgart, der Herrenberger Oberbürgermeister Herr Sprißler, Herr Riegler als Stellvertreter der Herrenberger Schulleitungen, Frau Babel als stellvertretende Elternvertreterin, Frau Reitzenstein als Vorsitzende unseres Fördervereins efa, Frau Elsner, Frau Hillebrand, Frau Seibt und Herr Maier vom örtlichen Personalrat, Gero Kienzle, Lukas Gregor und Mina Exner als Schülersprecher*innen (unterstützt von vielen Schüler*innen, die in einem kurzen Einspielfilm zu sehen waren), Diane Hertle-Kraus und Dagmar Weber als Abteilungsleiterinnen am AGH – sie alle ließen es sich nicht nehmen, Frau Bentele in ihrem neuen alten Amt nun offiziell zu begrüßen, ihr für die Leitung der Schule durch zwei Vakanzen zu danken und ihr für den Schulleitungsjob die besten Wünsche mit auf den Weg zu geben. Gemeinsam hatten alle Reden ihren Grundtenor: eine enorme Hochachtung vor der von Frau Bentele in den letzten Jahren geleisteten Arbeit am und fürs AGH, großer Dank für ihre Zusammenarbeit mit allen am Schulleben Beteiligten, mit den anderen Herrenberger Schulen, der Stadt und mit den außerschulischen Partner*innen; ganz besonderer Dank jedoch für ihren Blick auf die Menschen, die ihr in ihrer Rolle als Schulleiterin anvertraut sind, die Hervorhebung ihrer Vision von guter Schule, die den Menschen in all seinen Facetten, Fähigkeiten und Potenzialen in den Blick nimmt, und immer wieder der dezente Hinweis an sie, die Arbeit auch einmal ruhen zu lassen und Pause zu machen.
Diese Wertschätzung, die die AGH-Schulgemeinschaft Frau Bentele entgegenbringt, wurde an diesem Abend auf der Bühne sichtbar: Schüler*innen aller Altersstufen sowie Lehrer*innen ließen es sich nicht nehmen, die Reden durch eigene kreative Programm-Beiträge zu umrahmen und kurzweilig zu gestalten: Die Musical-AG unter der Leitung von Verena Meinardus und Irena Heinrich-Ubabuike bot zwei Lieder dar, eins davon eigens umgedichtet auf „unsere Schulleiterin“, die eine „Powerfrau“ ist, Schülerinnen aus der 6. Klasse hatten unter der Leitung von Nathalie Eyler einen Tanz einstudiert, ebenso wie Lola Drenker, Noa Tsitrin und Mailin Faix aus Klasse 8, die in Eigenregie eine Tanzchoreographie erarbeitet hatten und mitreißend darboten. Magische Momente bescherte dem Publikum Lukas Dürr aus Klasse 9, der Thomas Sprißler mit seinem unsichtbaren Kartendeck verzauberte. Michelle Syll aus der J1 sang, begleitet von Andreas Braun am Schlagzeug und Daniel Fix am Klavier, den Song „All I Need“ von Michael Schulte (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Kollegen), und die „Small Town Heroes“, Tamara Stängle, Maja Klemme, Fyn Gwinner und Finn Supper aus der J2, stellten mit ihrem Song „Count On Me“ von Bruno Mars noch einmal eines heraus: „Frau Bentele, wenn wir nach den vergangenen Jahren eines sicher wissen, dann das: We can count on you!“ Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass auch ein ganz besonderer Gast Frau Bentele beehrte: Das AGH-Maskottchen, der Eisbär (Lukas Gregor, J1), machte zusammen mit Simon Gerbith (Klasse 9) sowie den Lehrern Bernhard Böhringer an der Gitarre und Andreas Braun am Schlagzeug ebenfalls seine Aufwartung und begeisterte mit dem selbst geschriebenen „Eisbärswing“ und einer Tanzeinlage mit der Hauptperson des Abends sowohl das Publikum als auch Frau Bentele.
Dass der neuen Schulleiterin nach diesem Programm ein bisschen die Worte fehlten, ist nur allzu verständlich. Aber – so Frau Bentele – man erwarte auf so einer Veranstaltung eben eine Rede von ihr, und deshalb bekam das Publikum diese auch – eine Rede, die einerseits das Gemeinschaftsgefühl am AGH hervorhob, andererseits aber auch davor warnte, alle Schüler*innen über einen Kamm zu scheren und sie wie Puzzleteilchen in ein Puzzle quetschen zu wollen, auch wenn sie gar nicht in die Leerstelle passten, denn damit zerstöre man nicht nur die einzelnen Puzzleteilchen, sondern auch das Puzzle als Ganzes. Gleichbehandlung heiße eben nicht, alle identisch zu behandeln, sondern gleiche Voraussetzungen für alle zu schaffen, und die sehen für jeden und jede individuell unterschiedlich aus. Schön wäre es, so Frau Bentele, wenn man diese Vision von individueller Förderung immer mehr Wirklichkeit werden lassen könnte.
Viele Puzzleteile fügten sich dann im letzten Programmpunkt zu einem harmonischen Ganzen: Der Schüler*innen-Lehrer*innen-Eltern-Chor brachte, begleitet von Irena Heinrich-Ubabuike am Klavier, Verena Meinardus an der Querflöte und Andreas Braun am Schlagzeug, die „Judith-Suite“ zu Gehör. Andreas Kimpel hatte ausgehend von Vivaldis Oper „Juditha triumphans“ Musik von J.S. Bach, den Beatles und Queen neu arrangiert und mit einem neuen Text von Farina Semler unterlegt, der Frau Benteles Weg ins Schulleitungsamt humorvoll nachzeichnete. Leider konnte Herr Kimpel krankheitsbedingt die Uraufführung seines eigenen Werks nicht selbst leiten, sodass kurzfristig Daniel Fix über seinen Tenor-Solopart hinaus auch die Leitung übernehmen musste, was der Sangesfreude jedoch keinen Abbruch tat. Und so schallten fortissimo ein letztes Mal großer Dank und viele gute Wünsche von der Bühne zu Frau Bentele: „Du hast es einfach drauf, yeah! Ob Mathe, ob Deutsch, Theater, GLK, Vertretungsplan, Konfliktgespräche, Orga-Kram – uns hätte gar nichts Besseres passieren könn‘!“
Das hätte es gewesen sein können für diesen Abend, aber Frau Bentele wäre nicht Frau Bentele, wenn sie es bei diesem offiziellen Teil belassen hätte. Am Allerwichtigsten war es ihr, mit der gesamten Schulgemeinschaft zu feiern, und so ging es nach der offiziellen Feier in die Aula des AGH, wo bei Musik, Getränken, Häppchen und Donuts von der eigens angefertigten AGH-Donutwand bis um 22:00 Uhr auf und um die Tanzfläche herum gefeiert wurde, mit Schüler*innen, Lehrer*innen, Familie, Freunden und Gästen – wie in einem Puzzle, in dem auf magische Weise alle Teile einfach passten.
Die Schulleitung dankt an dieser Stelle ganz herzlich all denjenigen, die zum Gelingen der Feier beigetragen haben:
- unseren Hausmeistern Herrn Hertzschuch und Herrn Gaubatz für alles
- Frau Ritter und Frau Gregor für die Dekoration
- der Technik-AG unter der Leitung von Andreas Braun für Licht, Ton und Musik in Mensa und Aula
- allen am Programm Beteiligten
- allen Helfer*innen vor, während und nach der Veranstaltung