die chance. Unsere Abiturient*innen spielten ihr eigenes Stück

Interessanter Job, genug Geld, ein hoher Lebensstandard – die Garantie für ein rundum glücklicheres Leben. Was wünscht man sich mehr?
Für Karolina, Miro und Tina scheint dieser Wunsch durch eine glückliche Fügung in Erfüllung zu gehen, als ihnen eine große, renommierte Firma einen Job anbietet.
Diese Chance kommt sicher nur einmal und sie ist zum Greifen nah!
Seminare, To-Do-Listen, Coachings – nur noch diese letzte Hürde überwinden, nur noch dieses Bewerbungsgespräch bestehen!
Auf dem Weg zu einem besseren Leben, verschieben sich Prioritäten, Beziehungen verblassen, der eigene Charakter befindet sich im Wandel. Doch ist der Job den Preis wert, den er fordert?

Die Antwort zeigten uns die sieben SchauspielerInnen des Literatur- und Theaterkurses in zwei Vorstellungen am 25. und 30. Juni 2022 auf eindrückliche Weise: Kein noch so attraktiver, gut bezahlter Job ist es wert, Freunde und Familie zu verprellen oder gar zu kriminellen Methoden zu greifen, um ihn sich zu schnappen. Während der zweistündigen Vorstellung blickten die Zuschauer wahrlich in Abgründe unserer sogenannten „Leistungsgesellschaft“, von der so manch einer meint, sie rechtfertige jedes Mittel, um ganz oben mit zuschwimmen. Schmerzlich müssen die drei Hauptcharaktere Karolina (Maren Hölzer), Miro (Lennart Turek) und Tina (Rebecca Limpächer) erkennen, dass sie auf ihrer Jagd nach dem perfekten Job aufs falsche Pferd gesetzt haben. Mit leeren Händen stehen sie am Ende da, ohne Familie, ohne Freunde, ohne Job.

Die SchülerInnen des Kurses verfassten „die chance“ während der letzten drei Monate des Jahres 2021 und machten sich ab Januar 2022 in selbstständiger Arbeit ans Einstudieren, Inszenieren und Proben, stets unterstützt von Judith Bentele, die traditionell die Literatur- und Theaterkurse am AGH leitet. Nach ganzen drei Jahren, in denen pandemiebedingt keine Theateraufführungen an der Schule möglich waren, war es eine Freude für alle, DarstellerInnen wie Publikum, endlich wieder auf und an den Brettern zu stehen bzw. zu sitzen, welche die Welt (be)deuten. Die Hingabe, mit der sich die jungen SchauspielerInnen in ihren jeweiligen Rollen zeigten, war in jeder Sekunde des Stücks zu spüren. Ein großes Lob an Elena Gröning, Maren Hölzer, Janina Kegreiß, Rebecca Limpächer, Nina Messner, Lennart Turek und Philipp Wurtz für eine äußerst gelungene und authentisch vorgetragene Interpretation sehr unterschiedlicher Charaktere. Entsprechend gipfelten beide Theaterabende in einem Riesenapplaus des Publikums.

Hier ein paar Impressionen: