„Wir werden eine Klasse“ – Die Eingangstage der Klassenstufe 5 am Andreae-Gymnasium Herrenberg im Schuljahr 2016/2017

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In der Woche vom 19. bis 22. September fanden zum zweiten Mal – durch die Unterstützung der „Bürgerstiftung Herrenberg“ sowie des Fördervereins des AGH e.V. (efa) – die Eingangstage für unsere drei neuen 5. Klassen statt. Begleitet von der Schulsozialarbeiterin Lara Kleiner, den jeweiligen Klassenlehrerteams sowie den Patinnen und Paten, verbrachten die Klassen jeweils anderthalb Tage im Freizeitheim in Beuren (Simmersfeld).

Nach einer ca. 50 minütigen Busfahrt (vielen Dank an das Busunternehmen Däuble Reisen GmbH) konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Zimmer beziehen, bevor es gemeinsam mit den Klassenlehrerteams sowie den Patinnen und Paten auf eine kurze Wanderung durch den nahegelegenen Wald ging. Die Schülerinnen und Schüler mussten anhand einer kurzen Beschreibung eigenständig ihren Weg durch das Dickicht finden und unterwegs kleinere Aufgaben bewältigen, wie bspw. die Altersbestimmung eines Baumes. Bereits hier zeigte sich die Führungsqualität und Teamfähigkeit der Kinder.

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Nach der Wanderung machten die Klassen eine kurze Mittagspause bei einem nahegelegenen Spielplatz. Dort ließ sich der große Bewegungsdrang aller Kinder beobachten, während sie zusammen aßen und spielten. Dadurch, dass alle mit in die Spiele einbezogen wurden, schlossen sie bereits am ersten Vormittag neue Freundschaften.

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Nach dem gemeinsamen Mittagessen begann das pädagogische Programm mit Kennenlernspielen und Sozialkompetenzübungen, welches von den jeweiligen Pat/innen und Lara Kleiner zusammengestellt und durchgeführt wurde. Dabei war es gar nicht so einfach sich beim Spiel „Name und Tier“ (welches ähnlich wie das Spiel „Ich packe meinen Koffer“ funktioniert) alle Namen und dazugehörigen Tiere einzuprägen. Das Spiel war also Konzentrations- und Gedächtnisübung sowie Namensspiel in einem. Nachdem die Namen gut saßen, fanden die Kinder sich zu Gruppen à fünf bis sechs Personen zusammen, um ein Plakat mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden (z.B. Hobby, Lieblingsessen etc.) zu erstellen. Dabei war von kleinen Gemeinsamkeiten („wir essen alle gerne Nudeln mit Soße“) bis größeren („wir spielen alle Fußball und mögen Hunde“) alles dabei. Die Kinder merkten bei allen Gemeinsamkeiten aber auch, dass sie alle unterschiedliche Individuen und somit einzigartig sind.

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Auch beim Überqueren eines „Säureflusses“, waren die Schülerinnen und Schüler mit Begeisterung und Engagement dabei. Gerade durch ein solches Kooperationsspiel, werden Regeln für die Kommunikation und den Umgang miteinander spielend erlernt. Die Reflexion darüber was gut und was nicht so gut lief, war stets Bestandteil der Übungen. Die Ergebnisse wurden auf Plakaten festgehalten, um sie später im Klassenraum zu platzieren.

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Der Klassenzusammenhalt und die Hilfsbereitschaft der gesamten Klasse, zeigten sich auch beim Vorbereiten des gemeinsamen abendlichen Grillens. Alle packten mit an, schnitten Gemüse, bereiteten Stockbrotteig zu, sammelten Feuerholz und trugen alles zur Feuerstelle. Der aufregende Tag endete mit Gesellschaftsspielen, Kartenspielen oder Tischtennisspielen, bevor alle wohlbehalten in ihren Betten landeten.

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Morgens ging es wieder an die Arbeit. Der zweite Tag stand unter dem Motto „Konfliktkultur“. Die Klassen inklusive der Lehrkäfte und Pat/innen – von denen viele eine Streitschlichterausbildung vorweisen können – lernten viel zum Thema Gefühle, wie man diese erkennen kann und wie man respektvoll miteinander umgeht. Hier kamen auch die selbst erstellten Regeln zur Kommunikation und zur Klasse im Allgemeinen wieder zum Einsatz. Anschließend stellte Frau Kleiner die Schülerinnen und Schüler vor die Aufgabe zu entscheiden, ob die vorgelesenen Beispiele Konflikte seien oder nicht. Ihre Entscheidung mussten die Kinder natürlich begründen und sahen, dass Konflikte aus verschiedenen Situationen heraus entstehen können und ganz unterschiedlich beurteilt werden. Natürlich kamen auch die Thematisierung von Lösungen eines Konfliktes sowie die verschiedenen Anlaufstellen z.B. in der Schule nicht zu kurz. Um noch einmal zu zeigen, wie gut die Klasse bereits zusammengewachsen ist, hatten die Patinnen und Paten noch den „heißen Draht“ vorbereitet, ein Spiel, bei dem alle Schülerinnen und Schüler über ein Seil von der einen auf die andere Seite gelangen müssen, ohne das Seil zu berühren. Da das Seil in ca. 1,5 Metern Höhe gehalten wird, ist Teamwork unbedingt notwendig.

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Nach einer abschließenden Feedbackrunde zu den gemeinsamen Tagen, wurde dann die Heimreise nach Herrenberg angetreten – als „EINE KLASSE“.
Die beiden Tage, welche die 5. Klassen gemeinsam in Beuren verbrachten, förderten nicht nur das Gemeinschaftsgefühl und den Teamgeist, sondern zugleich auch Vertrauen und Freundschaft. Auch eine präventive Wirkung von Mobbing/Ausgrenzung in einer sich neu zusammenfindenden Klasse war Ziel der Eingangstage. Die Einbindung der 5er Pat/innen gab den Klassenlehrerteams die Möglichkeit ihre Klasse aus der Beobachterrolle zu erleben; Stärken und Schwächen direkt zu erkennen und somit ein ganzheitliches Bild zu bekommen. Für die Klassenlehrerteams waren die „Eingangstage“ nicht nur eine perfekte Vorbereitung auf das Schullandheim im Sommer auf Amrum, sondern auch eine große Chance gleich zu Beginn des Schuljahres die Klassengemeinschaft auf eine andere Ebene zu bringen.

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Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung der „Bürgerstiftung Herrenberg“ und der „efa“, hatten alle Beteiligten die Möglichkeit sich über den Schulleistungsbereich hinaus kennenzulernen und tolle Tage miteinander zu verbringen.

Lara Kleiner (Schulsozialarbeiterin am AGH)