33 Buchstaben in 150 Minuten: Kyrillisch lesen lernen an einem Vormittag

33 Buchstaben hat das kyrillische Alphabet, das nach dem griechischen Missionar Kyrill aus dem 9. Jahrhundert benannt ist. Heute werden Varianten davon für die russische und die ukrainische Sprache verwendet. Aber wie entziffert man diese fremdem Zeichen? Dass das kein Hexenwerk ist, erfuhren Schüler*innen und Eltern am Lese-Lern-Vormittag der Fachschaft Russisch.

Über tausend Jahre ist es her, dass der griechische Mönch Kyrill mit seinem Bruder Method in Osteuropa missionierte. Dabei wurde ihm bewusst, dass die dort gesprochenen Sprachen Laute verwendeten, die weder durch lateinische noch durch griechische Buchstaben ausgedrückt werden konnten. Also entwickelte er ein Alphabet, dessen Weiterentwicklung noch heute nach ihm benannt ist: das kyrillische. Eine Variante davon ist diejenige, in der Russisch, eine andere diejenige, in der Ukrainisch geschrieben wird.

Dies und noch mehr Wissenswertes zu der kyrillischen Schrift erfuhren ca. 10 interessierte Schüler*innen der siebten Klassen sowie ihre Eltern, die an dem diesjährigen Leselernkurs der Fachschaft Russisch (Sarah Tziolas und Dagmar Weber, unterstützt von unserer ehemaligen Kollegin Olga Kovtun sowie Schüler*innen der 8. Klasse) am 25. Januar teilnahmen. Zunächst gab Sarah Tziolas einen kurzen Einblick in die Geschichte des kyrillischen Alphabets sowie die russischen Buchstaben.

Gestärkt mit russischen Süßigkeiten, Kuchen und Tee ging es dann an den praktischen Teil des Vormittags: An vier Stationen wurden nach und nach immer mehr Buchstaben erarbeitet und spielerisch geübt, bis schließlich eine ganze russischsprachige Speisekarte enträtselt werden konnte. Es folgte ein Vortrag unseres ukrainischen Schülers Vadym (Klasse 10), der die Unterschiede zwischen dem russischen und dem ukrainischen Alphabet erklärte.

Anschließend stand – wie in der Schule üblich – der große Abschlusstest an: Gemeinsam wurde eine Anekdote über Napoleon in Moskau entziffert, die zunehmend aus russischen Buchstaben bestand. Dass diese Aufgabe von allen mit Bravour gemeistert wurde, versteht sich von selbst. Jedenfalls waren die Russischlehrerinnen sehr stolz auf ihre gelehrigen Schüler*innen, die zum Nachweis ihrer neu erworbenen Fähigkeiten nun ein Russisch-Lese-Zertifikat ihr eigen nennen dürfen.

Vielleicht begegnen sich einige der jungen Teilnehmer*innen ja im kommenden Schuljahr im Profilfach Russisch wieder. Wir, die Fachschaft Russisch, würden uns freuen!

До встречи (Bis zum nächsten Treffen) und cпасибо большое (Vielen Dank) allen, die mitgeholfen haben!