Glücklicherweise ist Aridora lediglich ein fiktiver Staat, und das Szenario theoretisch. Da unsere Schule zurzeit im Zertifizierungsprozess als
Modellschule Friedensbildung begriffen ist, konnten die 10. Klassen in Kooperation mit der Servicestelle Friedensbildung an diesem Planspiel zur Sensibilisierung für Friedensverhandlungen teilnehmen. Die Zehntklässler*innen wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt, die in den unterschiedlichen Verhandlungsrunden ihre Interessen durchsetzen wollten. Das Ziel, möglichst viele Friedenssterne zu erhalten, konnte durch Mehrheiten bei selbstentwickelten Vorschlägen erreicht werden. Dazu waren viel Kommunikation, Verhandlungen und Austausch nötig. Durch Aktionskarten zwischen den Verhandlungsrunden wurde das Spiel realistischer gestaltet: Eine Rebellengruppe
konnte beispielsweise Geiseln von anderen Gruppen nehmen, um Druck zu erhöhen oder Entscheidungen ablehnend zu kennzeichnen.
Am Ende des Planspiels wurden Beispiele für Friedensprozesse aus dem echten Leben gezeigt und kurz die Arbeit einer Friedensmediatorin beleuchtet.
Was wir Schüler*inenn aus dem Vormittag mitnahmen, war die Erkenntnis, dass Frieden sehr fragil ist und auf kontinuierlicher Kommunikation und Kooperation beruht. Es wurde allen erneut sehr deutlich, wie komplex der Weg in Richtung Frieden sein kann und wie essentiell es ist, die Perspektiven aller an einem Konflikt Beteiligten einzunehmen, um eine tragfähige Lösung zu finden.
(Lena Tschaffler)