Krönung einer MUN-Karriere: MUN-Club auch dieses Jahr wieder bei MUNOG erfolgreich

Das Wochenende vor den Herbstferien ist für den MUN-Club jedes Jahr eine besondere Zeit, denn dann finden die Model United Nations of Goldberg (MUNOG) statt. Und dieses Jahr gab es dort sogar etwas Besonderes zu feiern ...

18 Schulen aus 10 europäischen Nationen, 10 Komitees, in denen 20 globale Probleme erörtert wurden, 44 repräsentierte Länder, eine gemeinsame
Sprache: Englisch – das sind die Zahlen, mit denen man die „Model United Nations of Goldberg 2024“ (kurz: MUNOG) beziffern kann, die vom 18. bis 22.
Oktober am Sindelfinger Goldberg-Gymnasium abgehalten wurden. Mit dabei waren 17 unserer Schülerinnen und Schüler mit Jasmin Dengler und Dagmar Weber.

Eine Model-United-Nations-Konferenz ist eine detailgetreue Simulation einer UN-Konferenz. Die Delegierten repräsentieren bei einer solchen Konferenz jeweils ein ihnen zugewiesenes Land (im Falle des AGH die Russische Föderation und die Ukraine) und erarbeiten in Komitees zu verschiedenen globalen Themen aus der Position dieses Landes heraus eine Resolution – und all das ausschließlich auf Englisch.

Die Teilnahme an einer MUN bedeutet daher für alle Teilnehmenden eine Menge Arbeit. Die Delegierten müssen sich einerseits in die Themen einarbeiten, die in ihrem Komitee besprochen werden, und andererseits recherchieren, welche Position das von ihnen repräsentierte Land diesbezüglich einnimmt. Das Ergebnis dieser Recherche muss in einem sogenannten „Position Paper“ vorab eingereicht werden. Darauf aufbauend muss im Anschluss ein sogenanntes „Working Paper“ erstellt werden – eine Sammlung von Maßnahmen, die das vertretene Land zur Lösung des Problems befürworten würde. Diese Vorschläge dienen später in der Konferenz als Arbeitsgrundlage für eine gemeinsame Resolution. In die Rolle von Delegierten schlüpften für das AGH dieses Jahr Fynn Donnellan, Cedric Nitschinger, Yasin Salem, Johannes Schröter (J2), Daniel Bärenstecher, Jana Dengler, Leonard Frasch, Friederike Sarnowski, Yanick Schefenacker, Amelie Titze, Alexander Weckenmann (J1) sowie Cora Nitschinger (Klasse 10).

Die Chairs, also die Vorsitzenden der einzelnen Komitees haben nicht nur während der Konferenz die Aufgabe, die Diskussionen zu leiten und für die Einhaltung der Regularien zu sorgen, sondern müssen auch vorab das Thema für die Delegierten aufbereiten sowie deren Position Papers gegenlesen und gegebenenfalls zur Überarbeitung zurückgeben. Diese verantwortungsvolle Aufgabe haben dieses Jahr unter anderem wieder drei erfahrene MUN-Teilnehmer(innen) aus dem
AGH übernommen: Luis Keller, Ana Mojovic und Nadia Ben Ali (alle J2).

Schließlich waren zwei AGH-Schülerinnen, Radka Petrus und Mara Tavernier (beide aus der Bili-Klasse 9), als „Staff“ dabei. Ihre Aufgabe war es, während der Sitzungen die Kommunikation der Delegierten zu gewährleisten, indem sie schriftliche Botschaften überbrachten.  Auf diese Art konnten sie erste MUN-Luft schnuppern und sind nun bestens vorbereitet auf eine Konferenz-Teilnahme im kommenden Jahr.

Thematisch waren die Komitees breit aufgestellt. Diskutiert wurden unter anderem die Fragen, wie die Gewalt im Gaza-Streifen sowie der Terrorismus in Afghanistan beendet werden, wie das Wettrüsten in der Arktis beendet und wie Menschenrechtsverletzungen nicht-staatlicher Akteure verhindert werden können. Außerdem ging es um Menschenrechtsverletzungen in den Minen im Kongo und Diskriminierung von Menschen anderer sexueller Orientierung. Weitere Themen waren der Zugang zu einer sicheren Abtreibung, die Gesundheitsversorgung der Menschen in Gaza, die Unterdrückung von Frauen in Entwicklungsländern und Frauenmorde, die richtige Balance zwischen Privatsphäre und Überwachung sowie der Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegsgebieten vor Drohnen, die sichere Entsorgung von nuklearem Abfall sowie die friedliche Nutzung von Atomkraft.

Themen wie diese können natürlich nicht auf die Schnelle abgehandelt werden. Daher gab es über das Wochenende drei Konferenztage, an denen von 09:00 bis 16:00 Uhr debattiert wurde. Umrahmt wurden diese intensiven Arbeitstage von jeweils einer mehrstündigen Generalversammlung zu Beginn und am Ende der Konferenz. Damit aber auch der Spaß nicht zu kurz kam und die Jugendlichen aus Deutschland, Frankreich, Kroatien, Ungarn, Italien, Polen, Rumänien, Slowenien, Spanien und Großbritannien sich nicht nur auf diplomatischem Parkett kennenlernen, gab es ein buntes Rahmenprogramm: einen Ausflug nach Stuttgart, ein Committee Dinner sowie die beliebte Party in einem Stuttgarter Club, der für diesen Abend nur den MUNOG-Teilnehmenden gehörte. Höhepunkt der fünf Konferenztage war aber wie jedes Jahr die Abschlusszeremonie mit kurzweiligen Beiträgen der Komitees sowie der Gast-Schulen und natürlich mit der Vergabe der
Preise. Auch dieses Jahr wurden Schüler des AGH ausgezeichnet: Yasin Salem und Cedric Nitschinger (J2), Daniel Bärenstecher und Alexander Weckenmann (J1)
wurden mit einem offiziellen Lob, einer „Honourable Mention“, bedacht. Fynn Donnellan (J2) krönte seine langjährige MUN-Karriere mit der höchstmöglichen Auszeichnung: Er wurde zum „Best Delegate“ der gesamten Konferenz gekürt und damit für seine hervorragende Sachkenntnis, seine Debattierkunst, vor allem aber
auch für sein diplomatisches Auftreten geehrt.

Großes Lob an alle Teilnehmenden für ihr Engagement, ihre Sprachkompetenz und ihre Sachkenntnis und ganz besonders herzlichen Glückwunsch an unsere Preisträger!

Herzlichen Dank an alle Kolleg*innen, die ihren Schüler*innen die Teilnahme ermöglicht haben, vor allem an unseren Oberstufenberater Herrn Schulte, der mühsam den Klausurenplan um die Konferenz herumgebastelt hat, sowie Frau Dengler und Frau Weber, die die Schüler*innen auf die Konferenz vorbereitet und 5 Tage lang übers Wochenende begleitet und betreut haben.